„Sein Schaffen hat uns auf dem Weg ins neue Jahrtausend begleitet – und immer wieder für neue Impulse gesorgt - für ein über 300 Jahre altes Traditionsunternehmen und für eine über tausendjährige Kunst- und Kulturstadt“, so Oberbürgermeister Olaf Raschke über Jörg Danielczyk. „Mit seiner humorvollen und zugewandten Art war er nicht nur bei seinen Kollegen und Meisterschülern, sondern bei allen beliebt, die über die Jahre seine Bekanntschaft machen durften.“
Gräfin Christine von Brühl, freie Autorin und Nachfahrin des berühmten Grafen Heinrich von Brühl hielt eine berührende Laudatio auf den Preisträger. Sie erinnerte sich an fröhliche gemeinsame Begegnungen und würdigte Danielczyk als „Meister seines Faches, den gerade seine Bescheidenheit zu Höchstleistungen antreibt“. In Bezug auf Danielczyks berühmtes Vorbild sagte von Brühl: „Jörg Danielczyk reihte sich nahtlos hinter Kaendler ein, respektierte seine Traditionen und folgte seinem Schaffen.“
Dr. Tillmann Blaschke, neben Georg Nussdorfer einer der beiden MEISSEN® Geschäftsführer, fand sehr persönliche Worte für seinen ehemaligen Chefgestalter. Er sei ihm selbst nicht nur in seiner Anfangszeit in der Manufaktur ein wichtiger Ratgeber gewesen und habe sein Wissen stets mit Freude an seine Kollegen und seine Meisterschüler weitergegeben.
Inspiriert vom großen Johann Joachim Kaendler schuf Jörg Danielcyzk außergewöhnliche Objekte. So gelang es ihm unter anderem, der Reihe an Tiergroßplastiken endlich den besonders anspruchsvollen Schwan hinzuzufügen und damit das Schaffen des Modellmeisters in einzigartiger Qualität fortzuführen. 2015 ist unter Danielczyks Regie der kaendlersche Kasuar auf den Brunnen an der Altstadtbrücke zurückgekehrt und heißt dort die Gäste Meißens willkommen.
Seit 2014 begrüßt die weltweit größte freistehendende Porzellanfigur „Saxonia“ die Besucher in der Eingangshalle der Manufaktur. Die lebensgroße Schönheit mit dem blütenbesetzten Kleid aus den Händen von Jörg Danielczyk ist eine Ode an die Porzellankunst, ein Symbol für den stolzen Freistaat aber auch ein Denkmal seiner eigenen jahrzehntelangen Arbeit.
Nicht nur Monumentales entstand in den Händen von Jörg Danielczyk. Die Stadt Meißen verdankt dem Künstler viele liebevoll gestaltete Medaillen, die so mancher Meißner Jubilar in Ehren hält. Die Kunstpreisträger seit 2006 durften sich jeweils über ein individuell gestaltetes Unikat des Meisters freuen.
Bis zu seinem Ruhestand widmete sich Jörg Danielczyk der Ausbildung und der Weitergabe seiner Erfahrung und des Wissens der Porzellangestaltung. Inzwischen debütierten die Teilnehmer seiner Meisterklasse erfolgreich mit eigenen Plastiken.
Porzellan war und ist seine Leidenschaft ebenso wie seine Wahlheimat Meißen. Diese Leidenschaft zeigt sich in seinem Engagement für Landschaft und kulturelles Erbe der Stadt. Immer wieder entdeckt er archäologisch Interessantes in der Umgebung und bringt sich als ehrenamtlicher Beauftragter für Denkmalpflege ein.
Im Rahmen der Preisverleihung wurde am 06.09.2018 auch eine Sonderausstellung mit ausgewählten Werken des Kunstpreisträgers eröffnet.