Mobilität betrifft jede Person, sobald sie ihre eigenen vier Wände verlässt. Dabei gibt es ganz verschiedene Anforderungen, je nachdem ob man sich zu Fuß, mit dem Auto, ÖPNV oder ganz anders durch die öffentlichen Räume bewegt. Alle vereint, dass sie sicher und effizient ans Ziel kommen wollen. Bestimmte Gruppen (u.a. Kinder, Senioren, Seheingeschränkte, Gehbehinderte) haben darüber hinaus zusätzliche (Schutz-)Bedürfnisse, die mitbetrachtet werden müssen. Gleichzeitig sind die Ressourcen bei denjenigen, die die entsprechende Infrastruktur stellen, endlich – egal ob es sich dabei um Platz, Material, Geld oder Personal handelt. Ziel der Fortschreibung des VEK ist es, unter den gegebenen Bedingungen die verschiedenen Nutzeransprüche in Einklang zu bringen und dabei die Effizienz und Effektivität des städtischen Mobilitätsnetzes und seiner Schnittstellen zum Umland langfristig zu erhalten und zu verbessern.
Um dies zu erreichen, erfolgt die Fortschreibung des VEK als Mobilitätsplan unter Federführung des Amtes für Stadtplanung und -entwicklung unter Hinzuziehung externer Dienstleister. Die Durchführung erfolgt grob in folgenden Phasen:
- Status-Quo-Analyse
- Leitbilder und Szenarien
- Maßnahme- und Realisierungskonzept
- Abschluss und Kommunikation der Ergebnisse
Die Fortschreibung richtet sich nach den Richtlinien für nachhaltige, urbane Mobilitätspläne (sustainable urban mobility plans oder kurz SUMP). Mehr Infos zu den SUMP-Leitlinien finden Sie hier: nachhaltig.mobil.planen
Begleitet wird der fachplanerische Prozess von einer umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung. Es wird ein Arbeitsgremium gebildet, das sich zu 50% aus zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern sowie zu 50% aus Vertretern von Politik, Wissenschaft, Behörden, Verkehrsträgern & Verbänden zusammensetzt. Dieses Gremium arbeitet intensiv mit der Verwaltung und den beauftragten Planern in allen Phasen der VEK-Fortschreibung zusammen.
Darüber hinaus wird es für die Stadtgesellschaft die Möglichkeit geben, im Rahmen der Analyse auf Konflikte und Schwerpunkte hinzuweisen. Dies geschieht zum einen über ein Online-Tool und zum anderen im Rahmen von Stadtteilbegehungen/-spaziergängen für den direkten Austausch. Auch die Priorisierung der Leitziele für das neue VEK wird dem Voting der Stadtgesellschaft geöffnet, um eine unmittelbare Resonanz zu erhalten.
Im Ergebnis soll mit dem nach SUMP-Leitlinien fortgeschriebenen VEK ein Handlungsrahmen für die Stadtverwaltung sowie die jeweiligen Baulastträger vorgelegt werden, der die verschiedenen Ansprüche strategisch zusammenführt und über die definierten Ziele und Maßnahmen Leitlinien für künftige Entscheidungen im Bereich Mobilität aufzeigt. Damit soll die Effizienz und Effektivität der Mobilitätsnetze bei nachhaltigem Ressourceneinsatz gewährleistet werden. Dies ist in der Umsetzungsphase regelmäßig zu prüfen und mit geeigneten Indikatoren zu messen.