Keramikstadt Meißen. Ziegel, Kacheln, Porzellan


Ob im Badezimmer, auf dem Bau oder in der Küche, ob in Kunst und Dekor oder bei kleinsten Bauteilen für Elektrotechnik oder Maschinenbau - Keramik begegnet uns überall. Viele der Produkte kommen aus Meißen, denn die Stadt ist nicht nur Heimat der weltberühmten Porzellan-Manufaktur, sondern auch in ihrer Vielfalt an keramischer Industrie und deren Konzentration vor Ort wohl weltweit einzigartig.
Eben diese Rolle als Keramikstadt steht im Fokus der neuen Sonderausstellung im Meißner Stadtmuseum. Anhand von Objekten aus der eigenen umfangreichen Sammlung, ergänzt durch zahlreiche Leihgaben, schildert die Schau die Geschichte der Keramikherstellung in Meißen vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Auf die Besucherinnen und Besucher warten Einblicke in das Töpferhandwerk und die keramischen Werkstätten, es geht es in die Ziegeleien und Ofenfabriken von damals ebenso wie in die modernen Maschinenbaufirmen und chemisch-keramischen Betriebe der Zubehör- und Zulieferindustrie von heute. Auch ein Blick auf die in der Umgebung gewonnenen Rohstoffe für die Keramikherstellung, etwa anhand von Rohstoffproben darf nicht fehlen.
Trotz - oder gerade aufgrund zahlreicher Umbrüche und neuer Technologien hat der bedeutendste Industriezweig Meißens bis heute Bestand - auch aktuelle Hersteller werden mit ihren vielfältigen Produkten präsentiert
Neugierige dürfen sich auf Grabungsfunde ehemaliger Handwerksbetriebe freuen, ein frisch restaurierter Barock-Überschlagofen aus einer Töpferwerkstatt wird ebenso ausgestellt wie ein Ofen aus den von Gottfried Heinrich Melzer entwickelten Meißner Patentkacheln. Produkte unterschiedlicher Hersteller von Ziegeln (Feierabendziegel) über Grob- (Rinnsteine) bis Feuerfestkeramik (Futtersteine) ergänzen die Schau. Wer ein Aue fürs Künstlerische hat, der wird bei Wandverkleidungen, Ofenkacheln, Porzellanen und Zierkeramik eine Vielfalt an Motiven und Dekoren entdecken.