Die Stadtentwicklung im Blick

Meißen hat mit Katja Lamnek wieder eine Stadtarchitektin

Meißen gilt als die Wiege Sachsens, ist Ursprungsort des europäischen Porzellans, Weinstadt und Zeugnis einer tausendjährigen Baugeschichte. Ein Erbe, das verpflichtet. Seit Juli 2022 hat die Stadt deshalb nun eine Stadtarchitektin, die bei allen wichtigen Bauvorhaben der Stadt künftig ein Auge auf die baukulturelle Qualität haben wird. Heute stellte sie sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Olaf Raschke, Baudezernent Albrecht Herrmann und Inga Skambraks, Leiterin des Amtes für Stadtplanung- und Entwicklung der Öffentlichkeit vor. Letztere brachte im Sommer gemeinsam mit dem OB die Idee für einen Stadtarchitekten auf den Tisch – eine Anregung, die unter anderem im Austausch mit Stralsund entstand.

Eine wegweisende Entscheidung

Bereits im Herbst 2020 stimmten dann auch die Meißner Stadträtinnen und Stadträte dafür, wieder einen solchen Posten zu schaffen. In der Sitzung am 16. März 2022 entschied die Mehrheit der Ratsmitglieder, dass künftig Katja Lamnek die Stelle der Stadtarchitektin innehaben soll. „Wir sind froh, dass der Rat damit einen Meilenstein gesetzt und eine wegweisende Entscheidung getroffen hat“, so Oberbürgermeister Olaf Raschke. „Mit Katja Lamnek konnten wir eine erfahrene und bekannte Kraft zurückgewinnen, die als Mitarbeiterin im Stadtplanungsamt einige anspruchsvolle Projekte wie die Sanierung und Außengestaltung der Roten Schule wesentlich geprägt hat.“

Mit Herzblut für Meißen

Als Stadtarchitektin trägt Katja Lamnek künftig die Verantwortung für die Erstellung und Verwirklichung von Konzepten für die bauliche Gegenwart und Zukunft der Stadt. Angesiedelt ist die Stelle im Baudezernat, in enger Zusammenarbeit mit dem Planungsbereich. „Ich freue mich auf eine kreative Arbeit und das Zusammenwirken mit vielen Partnern und Gremien wie der AG Historische Städte oder der Kommission für Architektur und Stadtgestaltung“, so Lamnek.

Die studierte Architektin, die in Meißen aufgewachsen ist, war zunächst 15 Jahre im Hochbauamt der Stadt Weinböhla tätig, ehe sie 2015 zur Stadt Meißen wechselte, wo sie zunächst im Hochbauamt und später in der Stadtplanung Akzente setzte. So arbeitete sie an der Hochwassersanierung des Stadtmuseums, der Neugestaltung des Platzes hinter der Frauenkirche oder der Standortuntersuchung für die Questenberg-Grundschule mit.

Zuletzt war Katja Lamnek Amtsleiterin für Hochbau und Liegenschaften im Landratsamt Meißen.

Tradition trifft Zukunft

Ob als Beraterin für Investoren, Bauherren und Planer oder als Entscheiderin und Impulsgeberin in Fragen der Stadtgestaltung – die Stadtarchitektin arbeitet im Spannungsfeld zwischen Erhalt und Fortschritt. Begleiten werden sie Themen wie Mobilität, klimagerechtes Bauen oder Barriefreiheit.

Erhebliche Entwicklungspotentiale sieht Katja Lamnek etwa bei der Erschließung der Triebisch als grüne Lebensader der Stadt aber auch in der Fläche am Landratsamt in Meißen Cölln, an der Höroldstraße oder bei Objekten wie dem ehemaligen Jugendgästehaus.