Frisch saniert ins neue Schuljahr

An der Triebischtalschule stehen die Bauarbeiten kurz vor dem Abschluss

Schulgebäude mit Fassadengerüst und Solarplatten auf dem DachSchulgebäude mit Fassadengerüst und Solarplatten auf dem Dach

Nach rund einem Jahr Bauzeit und zwei Wochen vor Ende der Sommerferien sind die Dach- und Fassadenarbeiten am historischen Gebäude der Triebischtalschule fast geschafft. Für den Chemieunterricht steht demnächst ein weiteres modernes Fachkabinett zur Verfügung.

Moderne Ausstattung für ein Schulhaus mit Denkmalstatus

Das Dach wurde mit 1.500 Quadratmeter Naturschiefer komplett neu gedeckt. Defekte Dachstuhlteile sind saniert und ergänzt worden. Mit neuem hellen Fassadenputz ist das ehrwürdige Gebäude an der Wettinstraße bald ein echter Hingucker. Die Fassadenelemente aus Sandstein wurden ausgebessert, überarbeitet und gereinigt. Weil solche Details besondere Sorgfalt erfordern, erfolgte schon die Planung in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde.

Ein Spagat zwischen Denkmalschutzauflagen und modernen Lernerfordernissen war auch der Einbau der Sonnenschutzanlagen an der Süd- und Westseite der Schule, die in den nächsten Wochen in Betrieb genommen werden können. Wie schon an der Weinbergschule erprobt, wurden sie als Markisoletten mit einer Stoffbespannung umgesetzt, eine Variante, die den historischen Gesamteindruck des Gebäudes kaum beeinträchtigt. Rund 150.000 Euro fielen für die modernen Sonnenschutzsysteme an.

Auch ein Wunsch von Stadtrat und Verwaltung konnte mit dem Einvernehmen der Unteren Denkmalschutzbehörde umgesetzt werden: Das Dach erhielt auf mehreren Teilflächen von insgesamt ca. 340 Quadratmetern verteilt auf 178 Solarplatten eine integrierte Photovoltaikanlage – in diesem Umfang ein Novum für Meißen! Die Anlage wird die Schule in Zukunft mit einer Gesamtleistung von rund 75 kWp versorgen. Gleichzeitig setzt Meißen die Idee des sogenannten Strombilanzkreismodells um. Dabei wird der überschüssig erzeugte Strom mit dem mit dem kommunalen Verbrauch anderer städtischer Liegenschaften ohne PV-Anlagen verrechnet, so dass nur echte Überschüsse als in das öffentliche Netz eingespeist gelten – zugleich sinken die Entgelte für zugekauften Strom. So kann die Dachfläche der Triebischtalschule optimal genutzt werden, um die Wirtschaftlichkeit der Kommune zu erhöhen und einen Beitrag in Sachen Klimaschutz zu leisten.

Großzügige Unterstützung durch den Freistaat

Rund 1,5 Mio. Euro investierte die Stadt in die Dach- und Fassadensanierung, davon finanziert die Sächsische Aufbaubank SAB 60 Prozent der förderfähigen Kosten über das Förderprogramm der Schulinfrastrukturverordnung. Die Mitfinanzierung der Maßnahme erfolgt durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Geplant hatte das Vorhaben das Sachverständigen- und Planungsbüro Voigt aus Meißen. Für die Planung der Elektrotechnik war das Technische Büro Kießling aus Meißen zuständig.

Die chemische Industrie ist in der Region rund um Meißen stark vertreten. Um für die Fachkräfte von morgen beste Lernbedingungen zu schaffen, spendete das Unternehmen WACKER mit den Nordostchemie-Verbänden 5.000 Euro für das neue Chemiekabinett, das pünktlich zum Schuljahresbeginn wieder nutzbar sein soll. In den vom Fußbodenbelag bis zur Akustikdecke rundumerneuerten Räumen können die Schülerinnen und Schüler künftig an modernen Mediensäulen mit digitalen Sensoren experimentieren. Die Deckendurchbrüche wurden brandschutztechnisch ertüchtigt. Die defekten Bestandsfenster im Chemieraum wurden durch neue Holzfenster nach historischem Vorbild ersetzt. Die Gesamtkosten für die Sanierung und Ausstattung des Chemiekabinettes und des Vorbereitungsraumes betragen rund 200.000 Euro.

In den kommenden Wochen stehen noch einige Arbeiten, wie der Anschluss der Photovoltaikanlagen, die Inbetriebnahme der neuen Sonnenschutzanlagen, die Sanierung des Gebäudesockels und Restarbeiten innerhalb des Gebäudes, aus. Dann kann das neue Schuljahr richtig Fahrt aufnehmen. Der Pausenhof an der Wettinstraße wird bereits zum Schulstart wieder nutzbar sein.

Hintergrund

Im Sommer 2023 hatte die Sanierung von Dach und Fassade der Triebischtalschule begonnen. Mit dem notwendigen Entwurfsbeschluss gaben die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses ihr Okay für den Start der Bauarbeiten.  Das traditionsreiche Schulhaus am Triebischufer wurde bereits 1877 erbaut und zuletzt 2008 komplett innensaniert. Im Herbst 2020 konnte das neu gestaltete Außengelände zur Nutzung übergeben werden. Lediglich die Außenhülle harrte noch einer dringend notwendigen Verjüngungskur.