Hin & Zurück zur Weihnachtszeit

Endlich darf auf der Großen Bühne des Meißner Theaters wieder gespielt, gestritten, geliebt und gelitten, musiziert und gelesen werden. Los geht es am 31. Dezember 2022 mit dem rauschenden Silvesterkonzert „Wiener Blut“ der Elblandphilharmonie - die „offizielle“ Wiedereröffnung des Theaters nach einem Jahr Bauzeit.

Bereits jetzt im Advent konnte die Theatercrew wieder einziehen und zu einigen vorweihnachtlichen Veranstaltungen auf der kleinen Bühne und im Foyer einladen.

Oberbürgermeister Olaf Raschke begrüßte Anfang der Woche gemeinsam mit Theater-Geschäftsführerin Ann-Kristin Böhme die ersten kleinen Besucherinnen und Besucher zur Frühvorstellung des Figurentheaters „Schneeflöckchen“: „Es ist ein gutes Gefühl, die Kinder in einem umfassend brandschutz- und haustechnisch modernisierten Haus willkommen zu heißen und ihnen nun wieder ein sicheres und schönes Theatererlebnis bieten zu können“, so der Oberbürgermeister.

Auch Ann-Kristin Böhme ist froh, „ihr“ Theater wieder nutzen zu können: „Mit unserer Reihe „Hin & Weg“ unterschiedliche Orte im ganzen Landkreis zu bespielen, war für uns eine spannende Erfahrung. Trotzdem ist es nach den vielen Unsicherheiten der letzten Jahre wunderbar, jetzt in der Adventszeit gewissermaßen nachhause zu kommen – und unsere Gäste hier empfangen zu können.“

Nach der pandemiebedingten Schließung hatten bereits im Februar 2022 die Bauarbeiten begonnen. Im Zuge der Arbeiten wurden unter anderem Anlagen zur Entrauchung angebracht, die Brandmeldeanlage und die Sicherheitsbeleuchtung erneuert sowie fehlende Brandschutztüren ergänzt. Bühne, eiserner Vorhang und Hinterbühne erhielten eine neue Sprühflutanlage inklusive entsprechendem Vorratsbehälter für das benötigte Löschwasser. Selbst im Falle eines Stromausfalls können die neuen Sprüh- und Entrauchungsanlagen später über eine ebenfalls neue Notstromanlage betrieben werden.

Mehr Sicherheit und Komfort
Künftig wird der Theaterbesuch nicht nur sicherer, sondern auch rundum angenehmer für die Gäste. Gleichzeitig sind Anlagen wie etwa die erneuerte Saalbeleuchtung nun auch effizienter und damit dauerhaft kostensparender.

Eine Fußbodenheizung unter der Saalbestuhlung bietet angenehme Wärme an kalten Tagen. Auch die Lüftungsanlagen im Zuschauersaal wurden auf den modernsten Stand gebracht. Für besseres Klima im Raum sorgt ein System mit sogenannter adiabater Abluftbefeuchtung. Ein anspruchsvolles Vorhaben, denn für den Einbau der neuen Raumlufttechnik musste die Dachhaut an der Ostseite des Theaters geöffnet und das Dachgeschoss komplett entkernt werden. Anschließend wurde dort von Außenwand zu Außenwand eine Stahlkonstruktion eingebaut, auf der die moderne Lüftungsanlage schließlich montiert werden konnte.

Auch neue Leitungen und Kanäle für Medien und Löschwasser wurden verlegt. Schließlich erhielt der große Saal noch einen neuen Bodenbelag und eine frische Wandbeschichtung.

Circa 2,6 Mio. Euro investierte die Stadt Meißen in das Vorhaben. Unterstützt wird sie dabei mit rund 1,9 Mio. Euro durch die Sächsische Aufbaubank SAB im Fördergebiet „Historische Altstadt“ sowie über die Bund-Länder-Programme „Städtebaulicher Denkmalschutz“ und „Lebendige Zentren“. Regionale Firmen am Werk Bei den Arbeiten an dem Traditionshaus waren vor allem Firmen aus Meißen und der Region beteiligt, berichtet Planer Jürgen Voigt aus Meißen. Für die Elektroplanung zeichnet die ETB Technisches Büro Kießling GmbH aus Meißen verantwortlich. Heizung, Lüftung und Sanitär liegen in den Händen der Klett Ingenieur GmbH, NL Meißen und die Tragwerksplanung beim Ingenieurbüro Metzig aus Meißen. Im Bereich Brandschutz wurde das Büro Brandschutz Thiele GmbH beauftragt, die Stahlkonstruktionen stammen von der Firma Stahlbau Heine aus Riesa. Roh- und Trockenbauarbeiten führt die Firma Brumm Bau aus.

Highlights der aktuellen Spielzeit
Bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf viele tolle Theatererlebnisse freuen. So sind am 13. Januar 2023 die Landesbühnen mit Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ zu Gast. Am 15. Januar heißen die Dresdner Salondamen das neue Jahr auf gewohnt charmante Weise willkommen. Kein Auge dürfte trocken bleiben, wenn Publikumsliebling Wladimir Kaminer am 27. Januar versucht seiner Mutter die Absonderlichkeiten der modernen Welt zu erklären.

Nicht verpassen sollte man Pop-Poetin Mrs. Rockester. Sie wird am 28. Januar gemeinsam mit der Elblandphilharmonie das Publikum verzaubern. Musicalfans sind dagegen am 10. Februar herzlich zum Auftritt der legendären Angelika Milster eingeladen, die ein paar der schönsten Stücke des Genres im Gepäck hat.
Und wer eher die leisen Töne mag, der dürfte am 24. März beim Keimzeit-Akustik-Quintett oder am 22. April beim Meißner Liedermacher Gerhard Schöne bestens aufgehoben sein. Spielplan und Tickets auch unter: https://www.theater-meissen.de/