Zeitgenössische Stepp-Performance „TOUCH“ im Porzellanmuseum

Ein TANZPAKT mit Meissen

Foto: Tom Dachs

Es ist eine echte Premiere: Zwischen den zarten Kunstwerken im Museum der Meissen Porzellan-Stiftung entspinnt sich am 4. November 2022 unter dem Titel „TOUCH“ eine außergewöhnliche Tanzchoreografie.

Um die edlen Ausstellungsstücke muss sich allerdings niemand sorgen, wenn ab 18 Uhr die Londonerin Helen Duffy und der Leipziger Nikolai Kemeny von der Sebastian Weber Dance Company ihr barfuß getanztes Pas de Deux des Step hinlegen: Das Tänzerpaar bewegt sich ausschließlich auf einer eigens dafür geschaffenen Bühne aus 36 Quadratmeter weißem Sand.  

Dabei tastet es sich aus verschlungener Stille zuerst langsam, dann immer verspielter, selbstbewusster in einen Wirbel aus Nähe und Distanz.

Nach der Performance lädt die Company inmitten der Meissener Kunstschätze aus über drei Jahrhunderten dazu ein, selbst im Sand Platz zu nehmen, ungezwungen mit den Tänzerinnen ins Gespräch zu kommen und die Verbindungen von Tanz und Porzellan in den Blick zu nehmen.

Anja Hell, Geschäftsführerin der Porzellan-Stiftung sieht in dem Gastspiel eine außergewöhnliche Chance:  „Unser Haus verbinden viele mit einer gewissen Ehrfurcht. Mit „TOUCH“ überwinden wir ganz wortwörtlich diese Berührungsängste und zeigen, was hier alles möglich ist.“

 „TOUCH“ ist ein inniges, neugieriges, sensibles Stück über die Kraft der Berührung. Berührung ist eine Ur-Sprache und für Menschen lebenswichtig. Durch die Ruhe und Konzentration der Choreografie werden die Zuschauer in die Geschichte des Paars hineingezogen und erleben Berührung als facettenreichen Austausch. Währenddessen wird Berührung im Alltag immer seltener. Und im Stepptanz, dem ursprünglichen Metier der Sebastian Weber Dance Company, kommt Berührung eigentlich gar nicht vor.

„Berührung und Stepptanz zusammenzubringen, war viel schwieriger als anfangs erwartet – und dann umso beglückender als es endlich gelang. Am Ende haben wir uns durch den Prozess auch als Tänzer verändert“, so Company-Chef Sebastian Weber.

Mit Getränken und Snacks vom Café & Restaurant Meissen können die Gäste anschließend den Abend in schöner Atmosphäre ausklingen lassen.

Hintergrund

Die Stadt Meißen ist in den kommenden drei Jahren Teil einer einzigartigen Tanzkooperation. In dem Gemeinschaftsprojekt MACHBARSCHAFTEN haben sich außerdem das Leipziger Stepptanz- Ensemble Sebastian Weber Dance Company (SWDC), die Theater Bernburg und Staßfurt (Sachsen-Anhalt) und die Stadt Leipzig zusammengeschlossen. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programmes TANZPAKT Stadt-Land-Bund.

Auf der Bugwelle dieser Exzellenzförderung kommen zupackender, zeitgenössischer und überraschender Stepptanz und neue Impulse in die Stadt.

Das Projekt ermöglicht außergewöhnliche Gastspiele der Company an unterschiedliche Orte in Meißen zu bringen und lädt in Kooperationen mit städtischen Akteuren dazu ein, Tanz als Chance für Begegnung und Inspiration zu nutzen. Die Formate sind dabei so vielfältig wie die Möglichkeiten, die man gemeinsam ausloten will.

Die Sebastian Weber Dance Company, 2019 ausgezeichnet mit dem Sächsischen Tanzpreis, ist mit zehn Tänzerinnen und Tänzern inzwischen eines der größten freien Ensembles im Osten Deutschlands. In den vergangenen Jahren sind fünf Repertoire-Stücke sowie viele Workshop-Formate entstanden, die die Ausdruckskraft von Tanz niedrigschwellig und auf Augenhöhe vermitteln sollen.

„TOUCH“, Freitag, 4. November 2022, 18 Uhr, Museum der Meissen Porzellan-Stiftung, Talstraße 9, Eintritt 12 Euro, ermäßigt 6 Euro , Tickets unter https://www.erlebniswelt-meissen.com/de/touch-tanzevent-im-museum.html oder an der Abendkasse

 

Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. TANZPAKT Stadt-Land-Bund ist eine gemeinsame Initiative von Kommunen, Bundesländern und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Exzellenzförderung im Tanz. Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen Anhalt, der Stadt Bernburg, der Stadt Leipzig, der Stadt Meißen, des Salzlandkreises sowie der Stadt Staßfurt.

 

Foto: Tom Dachs