Zeitreise in bewegten Bildern
Historischer Meißen-Film jetzt auf städtischem Youtube-Kanal verfügbar
Meißen Mitte der 50er Jahre: die junge Erzieherin Inge arbeitet im Kindergarten am Ratsweinberg. Eines Tages meldet sich ihr Bruder Heinz per Brief bei ihr: gemeinsam mit Freund Günther will er übers Wochenende zu Besuch kommen. Inge und ihre Freundin, die Lehrerin Erika beschließen, den beiden Herren die schönsten Seiten der Stadt zu zeigen. Zusammen mit den Vieren begeben sich die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine spannende Erkundungstour durch das Meißen der Nachkriegsjahre.
Der 16mm-Schwarz-Weiß-Tonfilm „Meißen, ein Film von unserer Stadt“ stammt von dem selbständigen Meißner Kameramann, Regisseur und Filmproduzenten Gottfried Stejskal (1924-1991). Nachdem der Film mehrere Monate in der Ausstellung „Alltag. Aufschwung. Neuanfang.“ im Meißner Stadtmuseum zu sehen war, stellt ihn die Stadt Meißen nun für Interessierte auf ihrem Youtube-Kanal (Stadt Meißen) zur Verfügung.
Das außergewöhnliche Zeitdokument stellte das Stadtarchiv Anfang des Jahres dem Stadtmuseum in digitalisierter Form zur Verfügung. Gottfried Stejskal selbst schrieb das Drehbuch zu dem teils szenisch gespielten Dokumentarfilm, der zwischen 1955 und 1957 im Auftrag des Rates der Stadt Meißen entstand.
Gezeigt wird vor allem das traditionelle Meißen, das mit relativ geringen Kriegszerstörungen in die Nachkriegszeit der SBZ und jungen DDR startete. Doch auch jüngere Entwicklungen werden angedeutet. Begeistert verfolgt man beim Zuschauen seltene historische Aufnahmen wie eine Kinderspielszene zum „Sandmannlied“ am Ratsweinberg, einen emsigen Markttag oder das fröhlichen Beisammensein im heute längst geschlossenen Weinschank. Womöglich entdeckt manch einer sogar noch die eigenen Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern unter den jungen Protagonisten?