Zeitreise in bewegten Bildern

Stadtmuseum zeigt historischen Meißen-Film

Zwei junge Paare spazieren in einer historischen Filmszene durch MeißenZwei junge Paare spazieren in einer historischen Filmszene durch Meißen

Meißen Mitte der 50er Jahre: die junge Erzieherin Inge arbeitet im Kindergarten am Ratsweinberg. Nun meldet sich ihr Bruder Heinz per Brief bei ihr: gemeinsam mit Freund Günther will er übers Wochenende in die Stadt kommen. Inge und ihre Freundin, die Lehrerin Erika beschließen, den beiden Herren die schönsten Seiten ihrer Stadt zu zeigen. Zusammen mit den Vieren begeben sich die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine spannende Erkundungstour durch das Meißen der Nachkriegsjahre.

Der 16mm-Schwarz-Weiß-Tonfilm „Meißen, ein Film von unserer Stadt“ stammt von dem selbständigen Meißner Kameramann, Regisseur und Filmproduzenten Gottfried Stejskal (1924-1991).

Das außergewöhnliche Zeitdokument stellte das Stadtarchiv in diesen Tagen dem Stadtmuseum in digitalisierter Form zur Verfügung. Nun ist es in dessen aktueller Sonderausstellung „Alltag, Aufschwung, Weihnachtszeit“ zu sehen. Gottfried Stejskal selbst schrieb das Drehbuch zu dem teils szenisch gespielten Dokumentarfilm, der zwischen 1955 und 1957 im Auftrag des Rates der Stadt Meißen entstand. 

Gezeigt wird vor allem das traditionelle Meißen, das mit relativ geringen Kriegszerstörungen in die Nachkriegszeit der SBZ und jungen DDR startete. Doch auch jüngere Entwicklungen werden angedeutet. Begeistert verfolgt der Zuschauer seltene historische Aufnahmen wie eine Kinderspielszene zum „Sandmannlied“ am Ratsweinberg, einen emsigen Markttag oder das fröhlichen Beisammensein im heute längst geschlossenen Weinschank. Womöglich entdeckt so manch einer noch die eigenen Großeltern oder Urgroßeltern unter den jungen Protagonisten?

„Der Film ist eine wichtige Quelle zur Stadtgeschichte und  eine hervorragende Ergänzung unserer Ausstellung“, so Kurator Steffen Förster. „Mit ihr wollen wir Leben und Alltag in Meißen zwischen der SBZ-Währungsreform 1948 und der vollständigen Abrieglung der DDR-Staatsgrenze1961, dem sogenannten Mauerbau nachzeichnen.“

Mit einer Original-Spieldauer von 56  Minuten wäre der Film jedoch ein wenig zu lang für die Schau geworden, so dass er auf die überschaubare Dauer von 27 Minuten gekürzt, dort nun in Dauerschleife laufen kann.

Die Ausstellung „Alltag. Aufschwung. Weihnachtszeit. Meißen in den 1950er Jahren“ ist noch bis zum 26. Februar im Stadtmuseum zu sehen.

Stadtmuseum Meißen, Heinrichsplatz 3, Tel. Besucherservice: 03521458857

ÖFFNUNGSZEITEN:

Dienstag bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr

EINTRITTSPREISE:

Erwachsene: 3,00 Euro | Ermäßigt: 2,00 Euro | Familien: 8,00 Euro

Führungen und Veranstaltungen: zusätzlich 1,00 Euro/Person

VORSCHAU AUF KOMMENDE VERANSTALTUNGEN:

  • Mittwoch, 15. Februar (Winterferien) | 10 Uhr, Fotoworkshop für Kinder und Jugendliche (10 bis 18 Jahre) mit Daniel Bahrmann, Anmeldung erbeten!
  • Donnerstag, 23. Februar 2023 (Winterferien) | 10 Uhr, „Von Aalkorb bis Zwiebelmuster“
  • (Rundgang für Familien durch die ständige Ausstellung – Anmeldung erbeten!)
  • Führungen durch das Museumsdepot finden am 10. Januar und am 7. Februar 2023, 16 Uhr oder auf Anfrage statt.

Das Stadtmuseum ist teilweise barrierefrei zugänglich.